Er steht an jedem Straßenrand, ist nicht sehr beliebt wenn er vom Garten Besitz ergreift und wird wegen seines massenhaften Auftretens im allgemeinen als „Unkraut“ bezeichnet. Die Experten der Pflanzen-Heilkunst betrachten dieses Unkraut mit völlig anderen Augen und attestieren ihm eine reichhaltige Ausstattung mit Heilstoffen.
Die lateinische Bezeichnung des Löwenzahn ist Taraxacum offizinale, und es werden ihm sehr unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben. So soll der bittere milchige Saft die Sehfähigkeit verbessern, und der Stoffwechsel des Menschen soll positiv beeinflusst werden.
Die seit alters her beschriebenen Wirkungen betreffen die Reinigung des Blutes, sowie die Beseitigung von Störungen der Leber und die Förderung der Gallentätigkeit sowie die Funktionsbesserung des der Bauchspeicheldrüse.
Nicht überall wird Löwenzahn als Unkraut möglichst rückstandslos gejätet, sondern in einigen europäischen Ländern sogar auf riesigen Feldern als Heilpflanze angebaut. Verwendung in der Heilkunde finden vorwiegend die Blätter dieser Pflanze, die man im Frühling erntet, sowie auch die tiefdringende Pfahlwurzeln, die allerdings erst im Herbst geerntet werden. Man geht davon aus, dass diese tief in die Erde wachsende Wurzel Nährstoffe und Spurenelemente aus den tiefen Bodenschichten aufnimmt und speichert.
Den Blättern des Löwenzahns werden harntreibende Wirkungen zugeschrieben, sie können auch zur Behandlung von Ödemen hilfreich sein.
Die Hauptwirksamkeit richtet sich allerdings auf die Leber und Gallenblase, und sie beeinflusst nahezu der gesamte Stoffwechsel des Menschen stärkend. Durch die positve Wirkung auf Gallenblasenentzündung, Gallensteine und Erkrankungen von Leber- und Gallefunktion tragen zur Verbesserung vieler Verdauungserkrankungen bei, und spielen besonders bei der Verdauung fettreicher Nahrung eine große Rolle. Daher wird das Wirkungsspektrum des Löwenzahns auch bei Adipositas und Übergewicht, Appetitlosigkeit und vielen anderen funktionellen Magen-Darm-Beschwerden genutzt.
Vor allem aber wegen der reichen Konzentration an Vitaminen und Spurenelemente werden die Löwenzahnblätter im Frühjahr sehr gerne als Salat angerichtet, sie können aber auch zu einer spinatartigen Mahlzeit verkocht werden. Während der Kriegs- und Nachkriegsjahre wurde die getrocknete Wurzel des Löwenzahns in Kaffeemühlen gemahlen und als „Muckefuck“ (soll von Mocca faux abgeleitet sein) getrunken. Dieser Kaffeeersatz enthält Insulin und kann für Diabetiker besonders gut geeignet sein.