Wird eine koronare Herzerkrankung diagnostiziert, sind meist die Homocysteinspiegel im Blut zu hoch. Diese erhöhte Konzentration ist mit einer erhöhten Krankheits- und Sterberisiko verbunden. Nicht selten liegt gleichzeitig ein Vitamin B-Mangel vor, der dazu beiträgt, dass die Energieversorgung des Herzens reduziert ist.
Internationale Forscher haben herausgefunden:
Erhöhte Homocysteinspiegel gelten ebenfalls als Risikofaktor für atherosklerotische Gefäßveränderungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall und Demenz. Dieses Risiko stellt sich umso ausgeprägter dar, je niedriger die B-Vitamine und Folsäurespiegel sind. Mit der Einnahme von Vitamin B und Folsäure kann der hohe Homocysteinspiegel gesenkt und das Risiko einer Gefäßverkalkung oder Herz-Kreislauferkrankung reduziert werden.
In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Homocystein auch ein Marker für das Auftreten von Schlaganfällen ist. Dabei stellte sich heraus, dass mit der Einnahme von Vitamin B und Folsäure über den Zeitraum von drei Jahren das Risiko für einen Schlaganfall um nahezu ein Drittel gesenkt wird.
Weil Homocystein oxidativen Zellstress verursachen kann wird es als zelltoxische Substanz eingestuft, die in größeren Mengen die Nerven und Gefäße schädigen kann. So kann in einigen Hirnarealen der programmierte Zelltod gefördert werden, und es resultieren kognitivce und motorische Einschränkungen. Hoher oxidativer Stress wird bei Patienten mit vaskulärer Demenz (Durchblutung-bedingt) oder Alzheimer-Erkrankung (Nervendegeneration) häufig festgestellt, ebenso wie erhöhte Homocysteinspiegel. Die höchsten Konzentrationen werden bei Alzheimerpatienten festgestellt, die gleichzeitig neuropsychiatrische Symptome aufweisen. Konnte bei den Betroffenen eine initiale Schrumpfung der grauen Gehirnmasse diagnostiziert werden, war diese Entwicklung durch die Gabe von Folsäure und B-Vitaminen zu bremsen. Die geistige Leistungfähigkeit und die kognitiven Fähigkeiten blieben dadurch länger erhalten.
Unterschiedliche Erkrankungen im höheren Lebensalter gehen von erhöhten Homocysteinkonzentrationen aus, so das Resultat der Forscher. Dies gelte für kardiovaskuläre Erkrankungen, Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Leichte kognitive Einschränken würden gebessert und Patienten mit Parkinson, Multiple Sklerose, Epilepsie und Eklampsie können von der vaskulären und nervalen Wirkung des Homocysteins profitieren.