Auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Diabetes-Förderation (IDF) wurde die Politik aufgefordert, Pläne zur Verhütung, Erkennung und Behandlung des Diabetes zu erarbeiten. Besonders sollen die Folgeerkrankungen des Diabetes, wie Blindheit, Nierenschädigung und Amputation
reduziert und die epidemische Verbreitung der Erkrankung gestoppt werden.
Nach Ansicht von Professor Erhard Siegel von der Deutschen Diabetes Gesellschaft zeigt sich zumindest bei den Anforderungen der St. Vincent Deklaration im Bezug auf die Folgeerkrankungen eine Tendenz zur Besserung, resp. Senkung.
„Dem Erfolg bezüglich der Folgeerkrankungen eines Diabetes mellitus steht ein gravierendes Versagen bei der Primärprävention gegenüber“, sagte Dr. Dietrich Garlich, Geschäftsführer der DDG. Die Wachstumszahlen zwischen den Jahren 1998 und 2012 registrieren die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deutschland mit einem Anstieg von 38 Prozent auf mehr als sechs Millionen Betroffener. Dabei ist diese Entwicklung durchaus nicht der höheren Lebenserwartung in der Bevölkerung geschuldet. Als Ursache hierfür nannte er das Fehlen einer Nationalen Diabetesstrategie und einer klaren Präventionspolitik. Es mache eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung notwendig, um einen weiteren Anstieg der Diabestes-Inzidenz und anderer chronischer Krankheiten zu verhindern.
Auch aus gesundheitsökonomischen Aspekten muss dringend gehandelt werden, so der DDG-Präsident, weil das Ausbleiben der Erfolge zur Diabetesprävention und nicht erzielte Verhinderung der Folgeerkrankungen die Gesundheitskosten in naher Zukunft explodieren lassen wird. Schon heute liegen die verursachten Kosten bei 35 Milliarden Euro. Diese Kosten sind nur zu senken, wenn die Gelder für die bestmögliche Versorgung der Erkrankten zur Verfügung gestellt werden. Schäden durch diabetische Neuropathie, Retinopathie und Nephropatie sowie diabetesbedingte kardiovaskuläre Ereignisse können auf diese Weise deutlich reduziert werden.