Mit dem Beginn der Wechseljahre gehen die weiblichen Östrogene deutlich zurück und es kommt mit der Zeit zu höheren Testosteron-Spiegeln. Damit verlassen die Frauen nicht nur das gebärfähige Alter, sie verlieren auch einen wichtigen Schutzmechanismus gegen Herz-Kreislauferkrankungen. Östrogen hat nämlich eine wichtige Schutzfunktion gegen die Gefäßalterung, Bluthochdruck und Herzinfarkt.
Ist die Östrogenproduktion im Klimakterium zurückgegangen, steigt im Gegenzug die Produktion der männlichen Hormone an. Die ungewohnt hohen männlichen Hormone führen bei Frauen häufig zu einer vermehrten Fettablagerung im Bauchraum, von wo aus es ziemlich viel Unheil anrichtet. Nicht nur die Leber bekommt im wahrsten Sinne des Wortes „ihr Fett weg“ und lagert hohe Fettmassen in und zwischen den Leberzellen ein.
Ein wesentlicher Faktor des metabolisch hochaktiven Bauchfetts ist seine hohe metabolische Aktivität, die zu Störungen der Fettverbrennung und des Glukosestoffwechsels beiträgt. Erhöhte Blutfettwerte verstärken die Ablagerungen an den Gefäßwänden, was zum Anstieg des Blutdrucks führt.
Ist der Glukosestoffwechsels ebenfalls betroffen, wird früher oder später eine Zuckerkrankheit, ein Diabetes mellitus, auftreten, der von den Ärzten auch oft als Alterszucker bezeichnet wird.
Das Trio aus gestörtem Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und der ansteigende Blutdruck wirken sich fatal auf die Gesundheit der Frauen nach den Wechseljahren aus. Herz, Nieren und Augen können geschädigt werden, das Risiko für einen drohenden Schlaganfall steigt, und auch die Leber verfettet zunehmend.
Bekannt ist auch, dass sich die Stimmung der Frauen nach den Wechseljahren verändern kann und melancholische Phasen bis hin zur depressiven Episode auftreten können. In solchen Situationen liegt die Lebensfreude brach, die Motivation für soziale oder sportliche Aktivitäten geht gegen Null, und Lust- und Freudlosigkeit wird zum ständigen Begleiter vieler Frauen.
Hinzu kommt, dass die Kinder erwachsen geworden sind und ihren eigenen Lebensweg finden wollen. Haben die Kinder das Haus endgültig verlassen, leiden die Mütter besonders unter dem „leere-Nest-Syndrom“. Die mütterliche Versorgung für die Kinder wird nicht mehr gebraucht und abgerufen, so dass sich ein Gefühl der Nutzlosigkeit einstellt, das ebenfalls an der Psyche der Frauen nagt.
In dieser Phase des Grübelns und der Freudlosigkeit bestimmen die regelmäßigen Mahlzeiten und Einladungen zu Kaffee und Kuchen vielfach den Alltag, und nicht wenige Frauen nehmen in dieser Zeit konstant an Körpergewicht zu. Der Blutdruck steigt, und die körperliche Aktivität oder sportliches Training werden eingestellt, so dass sich ein Risikofaktor zu dem nächsten gesellt und die Gesundheit der Frauen bedroht.
Regelmäßiges Blutdruckmessen, ausgewogene und evtl. kalorienreduzierte Mahlzeiten sowie vermehrte sportliche und soziale Aktivitäten sind bekannte und bewährte Methoden, körperlich und geistig fit die Wechseljahre gut zu überstehen, gesundheitlichen Risiken aus dem Weg zu gehen und den neuen Lebensabschnitt neugierig und mit Freude zu genießen.