Sportmediziner sehen in der Prävention von Verletzungen eine ihrer Hauptaufgaben. So enthält die sportmedizinische Untersuchung auch die Aufdeckung internistischer Erkrankungen, die durch aktiven Sport verschlimmert werden können. Auch Veränderungen des knöchernen Skelettsystems werden erfasst, weil diese eventuell Überlastungsschäden induzieren können.
Die sportärztliche Beratung befasst sich nicht nur mit Empfehlungen der Sportarten, sondern auch mit Informationen zur Gestaltung des Trainings, sagte Privatdozent Martin Engelhardt aus Quakenbrück anlässlich des diesjährigen Sportärztekongresses in Berlin. Neben Verletzungsprävention und Diagnostik von Infektionskrankheiten wird eine wesentliche Aufklärung zur gesunden Lebensgestaltung propagiert. Der sportlich aktive Mensch sollte wissen, wie das Regenerationsverhalten des Körpers funktioniert, welche Spätschäden durch Alkohol- und Nikotinabusus entstehen und dazu motiviert werden vermeidbaren Risikofaktoren aus dem Weg zu gehen.
Fehlbeanspruchungen, Überlastung und Verletzung behandelt der orthopädisch ausgerichtete Sportarzt. Die Symptome zeigen sich als Rückenschmerz, Reizung der Sehnenansätze und Gelenkschmerzen, so der Referent.
Er mahnt sich darauf zu besinnen, dass neben der Beseitigung der auslösenden Ursachen die konservative Therapie mit Medikamenten oder physikalischen Anwendungen zunächst präferiert werden sollte.
Bei den Sportverletzungen spielt die konservative Behandlung eine wichtige Rolle, und noch immer werden Außenbandrupturen am Sprunggelenk in mehr als 90 Prozent der Fälle einer konservativen Behandlung unterzogen. Bei einigen akuten Sportverletzungen ist die operative Versorgung zur Wiedererlangung der schmerzfreien Funktion indiziert.
Die meisten Gelenkverletzungen sind mit minimalinvasiven Techniken durchführbar, sagte Engelhardt, unter Hinweis auf Meniskusverletzungen, Kreuzbandrupturen, Labrum- oder Rotatorenmanschettenabriss am Schultergelenk. Diese könnten arthroskopisch verorgt werden. Mit fachgerechter Operation und anschließender frühfunktioneller Rehabilitation können Sportler selbst bei Frakturen, Sehnenrupturen und Muskelabrissen dadurch gute Resultate erwarten.