Noch immer sind deutlich mehr als 30 Prozent der deutschen Bevölkerung sportlich komplett inaktiv und sogenannte Bewegungsverweigerer, obwohl bekannt ist, dass bereits eine Viertel Stunde körperliche Aktivität am Tag das Gesamtsterblichkeitsrisiko um 14 Prozent reduziert.
Das hat eine große Studie aus Taiwan erneut gezeigt, an der mehr als 400.000 Personen teilgenommen haben. Regelmäßige körperliche Aktivität beugt kardiovaskulären Erkrankungen vor und senkt die Zahl der Neuerkrankungen an Diabetes mellitus und Osteoporose. Auch die geistig-mentale Leistungsfähigkeit lässt sich bis ins hohe Alter erhalten, wie die zwischen 2008 und 2011 in der Studie zur Gesundheit der Erwachsenen in Deutschland erhobenen Daten belegen konnten.
Insgesamt geht man von einer Verlängerung der Lebenserwartung um drei Jahre aus, die auch noch erreicht werden, wenn die sportlichen Aktivitäten erst im mittleren Lebensalter begonnen werden.
Den größten Vorteil verzeichnen die Menschen mit Übergewicht und Adipositas, die entweder ein Normalgewicht erreichen oder ihr Körpergewicht deutlich senken können, indem sie ihre Prognose für Herz-Kreislauferkrankungen relevant senken. Ist ein Herzpatient körperlich fit, hat er eine vergleichbar gute Prognose wie viele gesunde Menschen mit hoher Belastbarkeit.
Bei herzkranken Menschen gehört die Bewegungstherapie eindeutig in jedes Rehabilitationsprogramm zur Sekundärprävention chronischer Herzleiden. Die Diagnose einer Herzerkrankung und die Intensität eines Bewegungsprogramm sind eindeutig in die Domäne der Sportkardiologen zu legen.
Sport für herzkranke Patienten sollte nur durchgeführt werden, wenn potentiell lebensbedrohliche Risiken vorher ausgeschlossen werden. Während noch vor wenigen Jahren für Patienten mit Herzinsuffizienz ein striktes Sportverbot ausgesprochen wurde, zeigen die Kardiologen an der Universität Leipzig, dass durch ein moderates Ausdauertraining bei diesen Patienten sowohl die Belastbarkeit als auch die Lebensqualität erheblich verbessert wird.