Millionen Menschen machen sich auf den Weg in den Urlaub und sind im Auto, mit der Bahn oder im Flugzeug unterwegs zu ihren Zielen. Sehr beliebt sind Ferien der sonnensicheren Länder in Europa, Italien, Spanien, Südfrankreich oder Kroatien und Bulgarien. Häufig wird die lange Ferienzeit aber genutzt, um tropische Fernziele zu erreichen, die im asiatischen Raum, in der Karibik oder sogar in Australien oder Neu Seeland begehrte Urlaubsregionen anbieten.
Die lange Anreise per Flugzeug ist zwar beschwerlich, und birgt vor allem für Menschen mit Venenerkrankungen das Risiko einer Beinvenenthrombose. Besonders wenn bereits eine Vorerkrankung besteht, sollte nicht ohne Thrombosestrümpfe oder eine medikamentöse Thromboseprophylaxe ein solcher Fernflug angetreten werden.
Als Folge einer Veränderung der Gefäßwände an den Venen erhöht sich das Risiko einer Thrombose nach langem Stillsitzen bei einem mehr als vierstündigen Flug enorm. Größere Blutmengen können sich in den Beinvenen ansammeln und einen venösen Stau verursachen.
Zu geringe Trinkmengen oder auch erkrankungsbedingt kann sich die Blutzusammensetzung verändern, und die Zahl der roten und weißen Blutzellen nimmt zu. Gefäßwände mit einer zu geringen Anspannung und die veränderte Blutzusammensetzung durch Flüssigkeitsmangel lässt die Blutzellen verklumpen und eine Thrombose entsteht.
Je mehr Risikofaktoren die Person auf Reisen hat, umso höher ist das Thromboserisiko. Schon bei geringen Veränderung des Blutflusses kann eine Thromboembolie entstehen, die das Gefäßlumen verengt oder komplett verlegt. Wird ein solcher Thrombus vom Blutfluss mitgerissen, gelangt er aus dem venösen Gefäßsystem meist in die Lunge und die lebensbedrohliche Situation in Form einer Lungenembolie kann eintreten. Je mehr der Thrombus anwächst und je größer das verstopfte Gefäß in der Lunge ist, umso bedrohlicher ist die Situation für den Betroffenen.
Die Risikofaktoren für eine Flugreisenthrombose sind bekannt und Übergewicht oder Adipositas gehören unfraglich zu den hohen Risiken. Auch die Einnahme der Antibabypille gehört zu den Thromboserisiken. Auf Flugreisen wirkt sich die Körpergröße negativ auf die Durchblutung aus, wenn über mehrere Stunden unbeweglich auf dem Sitzplatz verharrt wird. Vorteilhaft und präventiv wirksam ist es jede Stunde ein Ausflug durch das Flugzeug vorzunehmen, bei dem für zehn oder fünfzehn Minuten im Gang des Flugzeugs auf und ab gegangen wird.
Bei Flugreisen steigen die Risiken für eine Thrombose im Vergleich zu Alltagsituationen deutlich an. Das wird begründet mit den speziellen Druckverhältnissen im Flugzeug, einer möglichen Dehydrierung durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, durch virale Infekte oder mit dem Reisestress.
Das Risiko sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine Thrombose in der Familie bekannt ist, wenn der Body Mass Index oberhalb von 30 kg/qm liegt, wenn man größer ist als 1,90 m oder kleiner als 1,60 m oder auch wenn man vor kurzem eine internistische Erkrankung (Herz- oder Lungenerkrankung) durchgemacht hat. Eine Östrogentherapie kann ebenso wie eine Schwangerschaft das Thrombosrisiko auf Fernreisen stark erhöhen.
Dann wird empfohlen möglichst wenig oder keinen Alkohol im Flugzeug zu trinken, sondern Mineralwasser, Tee oder Saftgetränke zu bevorzugen. Schützen kann auch die regelmäßige Beweglichkeit im Flugzeug. Thrombosestrümpfe sind immer wichtig, wenn bereits ein geringes Risiko vorliegt, oder wenn es sich um eine sehr lange Flugreise handelt. In besonderen Fällen kann mit Heparin oder oraler Antikoagulation vorgesorgt und eine Thrombose vermieden werden, damit die Fernreise zum schönsten Urlaub wird, aus dem man gesund und um viele neue Eindrücke bereichert und erholt zurück kehrt.