Hat ein Mensch einen Diabetes mellitus und muss zur Regulierung seines Blutzuckerspiegels Insulin spritzen, braucht er auch ein Blutzucker-Messgerät und die Teststreifen.
Für viele Menschen in dieser Gruppe ist es ungeheuer wichtig den Blutzucker mehrmals täglich zu messen, weil der Zuckerstoffwechsel auf zusätzliche Belastung oder Erkrankung und jede Ernährungsänderung mit deutlichen Schwankungen nach oben oder nach unten zu einer bedrohlichen Hypoglykämie ausschlägt. Daher ist die genaue und regelmäßige Blutzuckermessung ein wichtiges Kriterium zum Diabetes-Selbstmanagement.
Durch Diabetes-Schulungen und an die Erkrankung angepasster Lebensweise mit vermehrter körperlicher Aktivität ist auch auf die Messungen nicht zu verzichten. Diese zeigen deutlich, in welche Richtung der Blutzucker tendiert. Das genaue Wissen und die richtige Reaktion auf zu hohe oder zu niedrige Werte gibt jedem Diabetiker Sicherheit, und er kann die Verantwortung für sein Blutzuckemanagement übernehmen.
Er weiß, wann er etwas mehr essen muss, um sich vor einer Unterzuckerung zu schützen, er weiß aber auch, dass er nicht über längere Zeit gegen eine drohende Unterzuckerung an-essen kann, weil dann sein Körpergewicht zunimmt. Die Gewichtzunahme bis zu einer Adipositas bedeutet ein hohes Risiko für eine Verschlechterung der Blutzuckerspiegel und eine zusätzliche Gefährdung der Gesundheit.
Wenn er selbst Insulin injiziert und sich mit der Dosierung genau auskennt, kann er durch geringe Änderungen der Dosierung kurzfristig auf zu hohe Zuckerspiegel reagieren. Dies sollte aber wirklich nur über eine sehr kurze Zeit selbst bestimmt werden. Möglicherweise sind nämlich die bisherigen Insulinmengen nicht mehr mit dem Blutzucker der aktuellen Lebenssituation vereinbar. Dann sollte der Diabetologe aufgesucht werden, der entscheidet ob die Insulindosis dauerhaft verändert wird.
Insulin einfach weg zu lassen, weil es während der Arbeit stört, weil man gerade im Urlaub oder eine neue Beziehung eingegangen ist, kann nur als bodenloser Leichtsinn bezeichnet werden. Die Blutzuckerspiegel können ins astronomische ansteigen, und dies schädigt das Herz, die Gefäße, die Augen und die Nieren nachhaltig. Herzinfarkt oder Gefäßverschluss in den Beinen, Erblindung und Nierenversagen drohen, und mit diesen Erkrankungen verändert sich das gesamte Leben zu einer Patientenkarriere.
Nicht mehr selbst über sich bestimmen zu können, sich nicht mehr bewegen zu können, wenn man es will, nicht mehr an seiner sozialen Umgebung teilhaben oder nicht mehr lesen zu können, nimmt einen großen Teil der Lebensqualität. Ist die Nierenfunktion durch den Diabetes zerstört, droht früher oder später die Dialyse.
Um diese Folgen des hohen Blutzuckers zu vermeiden, ist nicht nur gesundes und kalorienangepasstes Essen und täglich ausreichende körperliche Aktivität, sondern auch das regelmäßige Messen des Blutzuckers, das Tagesprofil und der Trend des HbA1c-Wertes von besonderes hohem gesundheitlichen Wert.