Patienten mit einer Refluxerkrankung durch zurückfließende Magensäure in die Speiseröhre, weisen häufig eine reduzierte mechanische Funktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Mageneingang auf. Die Ursachenforschung hat eine multifaktorielle Störung ergeben, bei der Übergewicht, das Lebensalter und die Genetik, sowie Schwangerschaft oder verletzungsbedingte Schädigung an der Refluxerkrankung beteiligt sein können.
Während lange Zeit angenommen wurde, dass die vermehrte Säureproduktion und ein lädierter Schließmuskel am Übergang von der Speiseröhre zu Magen für die Symptome verantwortlich sind; neue Erkenntnisse zwingen aber zum Umdenken. Die Refluxerkrankung ist ein multifaktorielles Geschehen, an dem diverse Mechanismen mitwirken. Übergewichtige und Adipöse leiden oft an Reflux, bei dem Mageninhalt mit Magensäure in die Speiseröhre zurück fließt. Weil an der Schleimhaut der Speiseröhre Säuren nichts verloren haben, wird am unteren Ösophagus (Speiseröhre) die Schleimhaut geschädigt, die Schließfunktion zum Mageneingang beeinträchtigt und es kommt zum Reflux. Verbunden damit ist eine Störung der normalen Magen-Darmmotilität verbunden, und physiologische Bewegungen zur Speicherung und zum Weitertransport der aufgenommen Nahrung) ist gestört. Eine Hiatushernie (Bruchstelle des Zwerchfells) kann sich ausbilden, in die sich Strukturen des Verdauungstraktes einklemmen und für zusätzliche Beschwerden sorgen.
Meist liegt ein Rückgang der Muskelspannung im unteren Ösophagus vor, die von der Hiatushernie verstärkt wird. Eine spontane, völlige Relaxation der Verschlussmuskulatur wird beschrieben, die die Magensäure ungehindert in die Speiseröhre aufsteigen lässt.
Es muss eine sorgfältige Diagnose erfolgen, die das Ausmaß der Schädigung festgestellt und das therapeutische Vorgehen vorgibt. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es bei nicht wenigen Patienten zur gravierenden Veränderung der Ösophagusschleimhaut, und ein Barrett-Ösophagus entsteht. Die Epithelzellen der Schleimhaut sind metaplastisch verändert zu Zylinderzellen, und die Schleimhaut hat ihre gesunde zartrosa schimmernde Farbe zu einer festen weiß-grauen Struktur geändert. Dadurch wirkt ein höherer Zug auf den Verschluss-Muskel und es entsteht ein enormes Risiko für ein Speiseröhren-Karzinom behaftet.
Die therapeutische Konsequenz besteht für viele Gastroenterologen in der Verordnung von Protonenpumpen-Hemmern, die zur Reduktion der Säureproduktion im Magen dienen.
Da es sich bei Refluxerkrankung um eine multifaktorielle Ursache einer handelt, sollte auch die Therapie multifaktoriell erfolgen und auf alle Pathomechanismen wirksam sein. Allein die Säure zu hemmen, kann logischerweise nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Der Tonus des Schließmuskels an der unteren Speiseröhre muss gestärkt, die Magenkapazität für das Volumen adaptiert und der Weitertransport des Mageninhalts gefördert werden.
Während Protonenpumpen-Hemmer nur die Säureproduktion blockieren, können pflanzliche Arzneimittel den Muskeltonus und die neuronale Versorgung im Verdauungstrakt bedarfsgerecht regulieren und damit physiologische Funktionen stärken oder wieder herstellen. Bittere Schleifenblume und Süßholzwurzel sind wesentlich Bestandteile des bewährten Iberogast®, das als Multi-Target-Medikation die wesentlichen Pathomechanismen der Refluxerkrankung reguliert.