Hautkrebs ist auf dem Vormarsch, und jeder Mensch, der sich regelmäßig der Sonnenstrahlung aussetzt, kann selbst etwas tun, um sich vor den Gefahren der bedrohlichen Hautveränderungen zu schützen. Vom 3. Bis 9. Juni findet die Euromelanoma-Woche statt, eine Kampagne, deren wichtigste Botschaft es ist, die eigene Haut regelmäßig zu inspizieren, Veränderungen zu beobachten und regelmäßig zum Hautkrebsscreening zu gehen.
Das Melanom ist eine bösartige Veränderung der Hautzellen, es ist gut sichtbar und zeigt Merkmale, die es deutlich von einem Leberfleck unterscheiden. Weil die frühzeitige Entdeckung eines Melanoms in vielen Fällen lebensrettend ist, sollte man selbst eine monatliche Inspektion der gesamten Körperoberfläche durchführen und eventuelle Veränderungen genau dokumentieren. Besonders an Stellen die der Sonne verstärkt ausgesetzt sind, kann sich ein Melanom entwickeln, sei es an der normaler Haut oder an der Stelle eines Muttermals oder Leberflecks. Die Veränderungen können die Größe des Muttermals, dessen Farbe sowie die Veränderung der Ränder in eine andere Form betreffen.
Bleiben solche Veränderungen unbemerkt, kann sich bereits nach ein bis zwei Jahren ein Melanom (schwarzer Hautkrebs) ausbilden, der das Leben des Betroffenen stark gefährdet, so die Experten vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen anlässlich des Beginns der Euromelanoma-Woche. Weil ein wesentlicher Teil der Karzinome sich neu bildet und die normale Haut verändert, wird dafür vermehrte Aufmerksamkeit gefordert. Es wäre fatal, den Beginn eines Melanoms über lange Zeit als Pigmentveränderung (Farbveränderung) zu interpretieren, und den Zeitpunkt der kurativen Möglichkeiten zu verpassen.
Neben dem Melanom, dem sogenannten schwarzen Hautkrebs, kann sich auch ein heller Hautkrebs an den sonnenexponierten Hautarealen bilden. Plattenepithelkarzinom oder Basalzellkarzinom sind Formen des hellen Hautkrebses, die viel häufiger vorkommen als der schwarze Hautkrebs. Als Frühform des hellen Hautkrebses wird die aktinische Keratose bezeichnet, die sich in einigen Fällen zum Plattenepithelkarzinom entwickeln kann.
Ohne regelmäßige Vorsorgestrategie wird die Zahl der Patienten mit Hautkrebs weiter ansteigen. Inzwischen sind nach den Erhebungen der Gesellschaft für Krebsregister in Deutschland jedes Jahr mehr als 230.000 Menschen davon betroffen. Als Konsequenz der weiten Verbreitung sterben jährlich etwa 3000 Patienten an diesem Hautkrebs. Das Risiko für die Erkrankung ist auch mit dem Lebensalter verbunden, und besonders bei den Senioren machen sich die vielen Jahre der Sonnenexposition bedrohlich bemerkbar.
Ausreichender Sonnenschutz und regelmäßige Inspektion der Haut tragen zu einer Verminderung der hohen Zahl Betroffener bei, und die regelmäßige Untersuchung der gesamten Hautoberfläche (auch zwischen den Fingern und Zehen sowie im Genitalbereich) kann zur Lebensrettung beitragen. Wird ein Hautkrebs früh erkannt besteht die große Chance zur hundertprozentigen Heilung.
Gesetzlichen Anspruch auf das ärztliche Hautkrebsscreening haben in Deutschland alle Personen jenseits des 35. Lebensjahrs, für die ihre Krankenkasse die Kosten der Präventionsmaßnahme übernimmt. Weil aber viele noch deutlich jüngere Patienten einen schwarzen Hautkrebs erleiden, wollen die Dermatologen in der Euromelanoma-Woche dafür kämpfen, dass ein Screening bereits bei jüngeren Menschen durchgeführt werden kann, und insbesondere Risikogruppen häufiger als im zweijährigen Intervall untersucht werden dürfen.
Breiten Raum soll die Kampagne auch für die verstärkte Aufklärung in der Bevölkerung einnehmen, um vielen Menschen die Risiken der Erkrankung nahe zu bringen und Informationen zum Screening und der Kostenübernahme zu verbreiten.