Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem Diabetes mellitus, sagen die aktuellen Schätzungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Darüber hinaus leben hierzulande mehr als drei Millionen Menschen, die zwar an Diabetes erkrankt, aber nicht diagnostiziert sind. Diesem Kollektiv sind weder die Risiken der Erkrankung, noch die Gefahren durch diabetische Folgeerkrankungen bekannt.
Zu den häufigsten und gefährlichsten Komplikationen des Diabetes gehört die Nierenschädigung, von der 20 bis 40 Prozent aller Diabetiker im Laufe ihres Lebens betroffen werden. Wird dieser diabetes-assoziierten Erkrankung nicht entgegengewirkt, führt die Progredienz der Schädigung nicht selten zur Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie, sagte Professor Dieter Bach, Vorstand des Kuratoriums für Heimdialyse und Facharzt für Nieren- und Hochdruckerkrankungen. In letzter Konsequenz führt dies die Patienten in die Dialysebehandlung oder macht eine Nierentransplantation erforderlich.
Es ist sehr wichtig, einen Diabetes rechtzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln, damit der häufigsten Ursache für die Entwicklung eines chronischen Nierenversagens entgegengewirkt wird. Dazu ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hausärzten, Diabetologen und Nephrologen unbedingte Voraussetzung, damit die Erkrankung mit allen Risikofaktoren frühzeitig bekannt ist, und die Komplikationen aus dem Weg geräumt werden.
Vor allem können die Menschen mit Diabetes selbst dazu beitragen Spätfolgen zu vermeiden. Daher ist die kontinuierliche Mitarbeit sowie die gute Aufklärung und Information der Betroffenen unverzichtbar.
Der diesjährige Welt-Diabetes-Tag klärt über den Zusammenhang zwischen gesundem Essen und Diabetesentstehung auf. Gesunde Ernährung spielt bei Diabetikern eine doppelte Rolle, sagte Bach. Begründet ist dies in der Pathophysiologie des Typ-2 Diabetes, bei dem das Hormon Insulin nicht mehr ausreichend genutzt werden kann. Betroffen davon sind vorwiegend Übergewichtige und Adipöse Menschen, denen oft ein ausgesprochener Bewegungsmangel bescheinigt werden kann.
Dieses Kollektiv erringt einen hohen Vorteil durch gesunde Ernährung, die das Diabetesrisiko deutlich senkt, und bei bereits bestehendem Diabetes auch die Risiken der Folgeerkrankungen reduziert.
Nützliche Informationen bieten die Broschüren „Diabetes mellitus – Nierenfunktion durch rechtzeitige Behandlung stabilisieren“, und „Salz. Bewusst ernähren“, die per mail bestellt werden können bei: www.kfh.de