Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung fühlt sich weit über das Normale hinaus gestresst. Dies geht aus einer Studie der Techniker Krankenkasse hervor, die zur Stress-Lage der Nation realisiert wurde. An erster Stelle der Stressoren wird der Job genannt, und das sollte alle Unternehmer nachdenklich stimmen.
Nach der Einstufung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der hoher Stress und dessen gesundheitlichen Konsequenzen eines der großen Gesundheitsrisiken in den nächsten Jahren. Die Summe der belastenden Stressoren generiert sich nicht allein aus dem Dauerstress am Arbeitsplatz, sondern falsche Ernährungsgewohnheiten und fehlende körperliche Bewegung wirken sich deutlich auf die Leistungsfähigkeit des Menschen aus.
Die Antwort könnte in der betrieblichen Gesundheitsförderung liegen und die Verantwortung der Unternehmer für ihre Mitarbeiter wecken. Zu der herabgesetzten körperlichen Fitness mit zunehmendem Lebensalter addieren sich auch Herz-Kreislaufprobleme sowie Schmerzen aufgrund degenerativer Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Depressionen und Burnout gehören seit einigen Jahren ebenfalls zu den gesundheitlichen Stressoren und sind eine Herausforderung für das Gesundheitssystem.
In einigen Unternehmen werden zwar jährliche Gesundheitstage durchgeführt, deren Wirksamkeit kaum nachhaltig ist und langfristige Veränderungen zulässt. Ein paar Vorträge oder medizinische Tests zu den schädigenden Konsequenzen von Dauerstress, oder auch zu den Vorteilen, die eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung mit sich bringen, reichen meist nicht aus, um eine nachhaltige Lebensstiländerung zu erreichen. Rasch lösen sich die erworbenen Kenntnisse im Arbeitsalltag in Wohlgefallen auf, und der alte Gewohnheitstrott stellt sich wieder ein.
Auch die Beschränkung auf eine alleinige finanzielle Unterstützung zur medizinischen Vorsorge des Mitarbeiter wird einer betrieblichen Gesundheitsförderung nicht gerecht und bleibt oft eine fromme Wunschvorstellung, so die Ergebnisse einer Studie.
Sinnvoller sollen spezifische Präventionsmaßnahmen sein, die bereits dann eingeleitet werden, bevor eine Beeinträchtigung der Gesundheit vorliegt. Damit sei auch die Leistungsfähigkeit und die Motivation der Mitarbeiter in Stressphasen zu verbessern, wobei auch gesündere und zufriedene Mitarbeiter das Resultat verbessern.
Messbar sei das in Unternehmen durch eine höhere Produktivitätsrate, verbesserte Stressresistenz und geringere Erkrankungsquote.
Machbar sei dies durch kleine, aber in kurzen Abständen stattfindende Einzelmaßnahmen, die für einen besseren Lebensstil und an die Arbeit angepasste Ernährungsweise sensibilisieren. Diese würden durch Ernährungsberater oder Ernährungstherapeuten durchgeführt, deren Fokus auf die persönliche Kompetenz des Mitarbeiters gerichtet ist, und so den Weg für ein langjähriges gesundes und leistungsstarkes Unternehmen ebnet.
Bisher bietet nur jedes fünfte Unternehmen seinen Mitarbeitern spezielle Gesundheitsförderung, was durchaus nachteilig für die Betriebe zu Buche schlagen könnte.