Nach einem schönen und sonnigen Sommer und einigen Regentagen sind die besten Voraussetzungen geschaffen für eine reiche Ernte der im Herbst sprießenden Waldpilze. Kaum ein köstlicheres Aroma und intensives Geschmackserlebnis ist Vergleich mit dem frischer Steinpilze, dem Hexenröhrling oder einer krausen Glucke.
Die begeisterten Gourmets und alle Pilzsammler finden sich schon kurz nach Sonnenaufgang im Wald ein, laufen gebückt unter den Ästen und Sträuchern durch, den Blick konzentriert zu Boden gerichtet auf der Suche nach ihrer Lieblingsspeise.
Da sich immer wieder giftige oder ungenießbare Pilze in den Sammelkorb der Suchenden verirren, sind einige wichtige Regeln beim Pilzsammeln unbedingt zu beachten. Ist man noch unerfahren und kann die Pilze nicht eindeutig identifizieren, sollte man sich einem erfahrenen Pilzsammler und Kenner anvertrauen, der auf den Touren begleitendet und berät, und vor allem Sicherheit bei der Auswahl der geernteten Waldpilze bietet.
Um Vergiftungen und ‚Unverträglichkeiten einer Pilzmahlzeit zu vermeiden, empfiehlt es grundsätzlich, nur die diejenigen Pilze mitzunehmen, die man sicher kennt. Es ist nicht verkehrt ein Pilzbestimmungsbuch dabei zu haben, das wertvolle Hilfe bei der Identifikation des Objektes bietet. Vor allem aber sollten diejenigen Pilze bekannt sein, für die ähnliche aber ungenießbare Pilze existieren, und im Zweifel sollte man dieses Exemplar dann stehen lassen. Knollenblätterpilze, die mit Champignons gerne verwechselt werden, haben schon so manche Vergiftung hervorgerufen, die zerstörend auf wichtiges Organ, nämlich die Leber einwirken, und nicht selten tödlich enden.
Sind die Pilze noch sehr klein, können sich Probleme bei der exakten Zuordnung ergeben, und alte Pilze können nicht nur von Schnecken und Würmern zerfressen, sondern auch verschimmelt oder bereits verdorben sein. Häufig sind nämlich nicht die Unverträglichkeiten für Unwohlsein und Vergiftungserscheinungen nach einer selbstgesammelten Pilzmahlzeit verantwortlich, sondern ein vergammeltes, nicht mehr genießbares Exemplar.
Wichtige Utensilien zum Pilzesammeln sind ein luftdurchlässiges Körbchen und ein kleines Messer, mit dem der Pilz oberhalb der Wurzel abgeschnitten wird. Reißen Sie Pilze nicht aus der Erde, weil sind der eigentliche Pilz, der sich über breite Strecken im Waldbaden ausbreitet, zerstört wird. Der Pilz, den wir Sammeln, ist nur der Fruchtkörper des verzweigten Wurzelwerkes aus Hyphen und Sporen. Weil diese Frucht für das zukünftige Wachstum neuer Pilze und der Erhaltung der Art zuständig ist, sollte man keinen Kahlschlag verursachen, sondern immer einige Exemplare stehen lassen.
Pilze sind ausgesprochen gesund und – je nach Zubereitungsart – auch kaloirenarm. Sie enthalten Polysaccharide, die schwer verdaulich sind, können daher auch bei empfindlichen Menschen Magenbeschwerden verursachen. Gut ausgestattet sind die Waldpilze auch mit Mineralstoffen, die mit einer Pilzmahlzeit aufgenommen werden und für die Gesundheit wichtig sind. Protein, die der Pilz ebenfalls enthält, können bei Patienten mit erhöhter Harnsäurespiegel Gichtanfälle verursachen.
Auf jeden Fall ist der heimische Waldpilz eine sehr schmackhafteste Bereicherung des Speiseplans, die nur im Herbst frisch geerntet zur Verfügung steht und am besten schmeckt, wenn man sie und frisch und selbst geerntet serviert.