Menschen mit Magenproblemen sollte beim Arzt abklären lassen, ob sie an einer Helicobacter pylori-Infektion leiden. Etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung hat schon Bekanntschaft mit diesem Magenkeim gemacht und kennt die Beschwerden des Magens und Zwölffingerdarms, die der Erreger hervorruft.
Aufgrund der krankmachenden Eigenschaften des Helicobacter pylori kann sich eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Magengeschwür (ulcus ventriculi entwickeln, und diese Schäden treten auch im Zwölffingerdarm gerne auf. Gastroenterologen kennen solche chronischen Veränderungen und befürchten, dass sich auf dem Boden langfristigen Schleimhautschäden ein Karzinom ausbilden kann.
Sie kennen aber auch seit langem die sogenannte Eradikationstherapie, die den Helicobacter durch bestimmte Antibiotika beseitigt, und die Schleimhautschäden durch eine Blockade der Magensäure abheilen lässt. Mit dieser Behandlung kann sogar dem erneuten Auftreten von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sowie der Entstehung eines Magenkarzinoms präventiv begegnet werden, sagt Professor Peter Malfertheimer aus Magdeburg.
Viele Patienten mit chronischen Schmerzen oder rheumatischen Beschwerden, die regelmäßig Antirheumatika (NSAR) einnehmen, sowie Herzpatienten, die zur Infarktprophylaxe täglich ASS benötigen, sollten eine Magenschutztherapie in Anspruch nehmen. Dennoch wird empfohlen eine eventuelle Helicobacter pylory-Besiedlung des Magens im Auge zu behalten. Bei positivem Befund ist über die Beseitigung (Eradikation) des Keimes nachzudenken, weil damit das Risiko des Medikamenten-bedingten Magenblutens erheblich reduziert ist.
Die Behandlung besteht aus drei unterschiedlichen Medikamenten, und wird daher Triple-Therapie genannt. Dabei werden zwei unterschiedliche Antibiotika mit einem Protonenepumpenhemmer kombiniert und über eine bestimmte Zeit eingenommen.
Nicht selten findet sich eine Antibiotikaresistenz des Keims bei Migranten, reicht die dreifach-Medikation manchmal nicht aus. Dann sollte noch ein Bismut-Produkt hinzugefügt werden, um eine erfolgreiche Eradikation des Helicobacter pylori sicher zu stellen.