Barcelona. Ein großer Anteil der Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern leidet an schlafbezogenen Atemstörungen. Wird die kardiale Erkrankung erfolgreich durch eine Kardioversion behandelt, beobachtet man unmittelbar nach dem Eingriff eine deutliche Besserung der Schlafstörungen.
Diese Erkenntnisse aus einer Studie der Ruhr Universität Bochum wurden auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Barcelona vorgestellt.
Dr. Henrik Fox berichtet als Studienautor, dass sich neue Fragen zum Verständnis und der Bedeutung dieser Komorbidität ergeben, die eine zusätzliche Implikation auf die Therapieentscheidung der schlafassoziierten Atemstörung haben können. Dazu muss der Einfluss schlafabhängiger Atemveränderungen weiter untersucht werden, nicht zuletzt sollte die Frage beantwortet werden, ob die Gezielte Therapie der Atemstörung gleichzeitig zu einer Verbesserung der kardiologischen Symptome führt.
Es existieren seit langem deutliche Hinweise, die für schlafbezogene Atemstörungen einen ungünstigen Einfluss auf die kardiologische Situation haben. Untersucht werden zwei unterschiedliche Formen der Atemstörung, nämlich die obstruktive schlafassoziierte Atemstörung und die zentrale schlafassoziierte Atemstörung, bei der zwar die Atemwege offen sind, dennoch deutliche Veränderungen im Atemprofils registriert werden, die eine reduzierte Atmung und Atemstillstände aufzeichnen.
In der vorgestellten Studie der Ruhr Universität Bochum wurden 138 Patienten mit Vorhofflimmern (86 Prozent) oder Vorhofflattern (14 Prozent) auf schlafassoziierte Atemstörungen untersucht, und zwar vor-, unmittelbar nach – und weitere vier Wochen nach der Kardioversion untersucht.
Eine überraschend hohe Prävalenz schlafbezogener Atemstörungen von 95,2 Prozent zeichnete sich in diesem Kollektiv ab, die mit einem Apnoe-Hypopnoe-Index von fünf oder mehr pro Stunde einhergingen. Bereits unmittelbar nach der Kardioversion war dieser Index signifikant geringer, allerdings hielt der Effekt nicht dauerhaft an. „In den Kontrolluntersuchungen nach vier Wochen entsprachen die schweren schlafassoziierten Atemstörungen wieder dem Ausgangsbefund, obwohl es während dieser Zeit zu keinem Rezidiv des Vorhofflimmerns oder –flatterns gekommen war“, so Fox.
Ein auffalender Unterschied wird neue Fragen auf: Während die zentralen schlafbezogenen Atemstörungen deutlich abgenommen hatten, ergab sich bei den obstruktiven Störungen eine Zunahme während des Beobachtungszeitraums.
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