Alle Jahre wieder, so könnte man meinen, wenn die Natur im Frühjahr erwacht, packt so manchen die Müdigkeit. Die Frühjahrsmüdigkeit äußert sich vielschichtig: von ständigen Gähnattacken, Schlappheit und ausgeprägtem Schlafbedürfnis bis hin zu Wetterfühligkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel und Kreislaufschwäche oder gar Gereiztheit werden geschildert. In Deutschland, so schätzt man, ist jeder zweite betroffen, vermehrt ältere Menschen und Frauen. Welche Ursachen hinter diesem Phänomen stecken, ist nicht völlig geklärt. Vermutlich liegen es mehrere Dinge zu Grunde.
Da ist zunächst die Umstellung des Hormonhaushalts bedeutsam. In den langen Wintermonaten haben wir viel von dem Schlafhormon Melatonin produziert, das jetzt am Ende der Winterperiode noch reichlich in unserem Körper vorhanden ist. Unter den Lichtreizen im Frühjahr wird die Produktion des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin angekurbelt. Die Wechselwirkung dieser beiden Stoffe macht den Körper müde.
Ein weiterer Effekt ist, dass mit der Wetterumstellung im Frühjahr sich unsere Blutgefäße weiten und der Blutdruck absinkt. Auch deswegen fühlen wir uns müde und schwach.
Schließlich fehlen dem Körper wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, weil wir im Winter zu wenig frisches Obst und Gemüse aufgenommen haben.
Damit der Körper rascher aus seinem Winterschlaf erwacht, helfen einfache Maßnahmen.
Mit diesen Maßnahmen sollte die Frühjahrsmüdigkeit schnell überwunden sein. Sollten die Symptome allerdings über Monate anhalten, empfiehlt sich eine ärztliche Untersuchung.
Möglicherweise liegt ein Chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome: CFS), eine Depression oder eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion vor.