Körperliche Inaktivität und Bewegungsverweigerung gelten heutzutage als Risikofaktor für ein ganzes Spektrum gesundheitlicher Schädigung. Da steht nicht nur der Diabetes oder das metabolische Syndrom auf der Gefährdungsliste, sondern auch die Verminderung der Knochenmasse, die atherosklerotische Veränderung der Gefäße, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Zunehmendes Körpergewicht und vermehrte Fettansammlungen im Abdominalbereich vermehren die Fettansammlungen in der Leber und verursachen eine nicht-alkoholische Fettleber, die der alkoholgeschädigten Leber aber in keiner Weise nachsteht. Die Muskulatur wird alleine durch Bewegung trainiert. Gehen die Bewegungsreize zurück, verschwindet zunehmend auch die arbeitende Muskelmasse.
Das Leben der modernen Bevölkerung läuft im Energiesparprogramm und viele Menschen vermeiden jede überflüssige Aktivität. Keine Anstrengung und jede sich bietende Bequemlichkeit sind willkommen, Rolltreppe, Lift und Auto unterstützen komfortabel die Bewegungsvermeidung.
Der Energiesparmodus ist nur für Elektrogeräte sinnvoll, weil damit Kosten eingespart werden. Beim Menschen wird daraus ein Verlustrechnung: Verlust an Knochen- und Muskelmasse, Verlust an Gesundheit sowie an physischem und psychischem Wohlbefinden. Die Energiebilanz muss stimmen, und dazu benötigt der Organismus eine ausgewogene Ernährung sowie die regelmäßige körperliche Bewegung.
Als Autos und Busse noch nicht erfunden waren oder nur wenigen Menschen zur Verfügung standen, gingen unsere Vorfahren zu Fuß, und zwar bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts täglich bis zu 20 Kilometer, während heutzutage die Menschen überwiegend im Sitzen arbeiten und sich fortbewegen, sodass viele nicht einmal 100 bis 500 Meter täglich zurücklegen.
Während der tägliche Energieverbrauch damit auf ein Minimum reduziert wird, verhält es sich bei der Energiezufuhr umgekehrt. Es werden hochverdichtete, kalorienreiche Mahlzeiten täglich verzehrt, bei denen der Fett und Zuckeranteile reichlich bemessen sind.
Das Resultat lässt sich an der steigenden Prävalenz übergewichtiger und adipöser Menschen ablesen. Eine Verdoppelung dieser Phänomene in den letzten 30 Jahren wird sowohl in Deutschland als auch in den USA registriert. Somit gehört in diesen Ländern praktisch jede zweite Person zu dem durch Übergewicht und Adipositas gefährdeten Kollektiv.
Schon moderate körperliche Bewegung trägt dazu bei, positive gesundheitliche Effekte zu erzielen. Zur Reduzierung des Körpergewichts ist regelmäßiger Sport und Bewegung unverzichtbar, wenn täglich mindestens 30 Minuten bis eine Stunde trainiert wird. Davon profitiert in erster Linie die Gesundheit, weil die Muskulatur und die Lungenfunktion gestärkt werden, das Herz-Kreislaufsystem, der Blutdruck und die Gefäßfunktion verbessert werden, das Immunsystem gestärkt wird und die Knochenstruktur durch die Bewegungsreize erhalten wird. Nicht zu vergessen sind die positiven Auswirkungen auf die Psyche und das Selbstwertgefühl nach einer anstrengenden Sportstunde, durch die auch die Schlafqualität und Schlafdauer zunehmen.
Es gilt für alle Menschen immer seine eigene Strategie zu finden, um in der Lebensrealität und dem täglichen Stress die Zeit für körperliche Aktivitäten zu finden. Natürliche Lebensmittel aus der jeweiligen Saison zu bevorzugen und Convenience- oder Fast Foot zu meiden gehört zur Selbstverantwortung, die man für seine eigene Gesundheit übernehmen sollte und auswählt.