Langfristige Sicherheit verspricht die frühzeitige Anwendung von Insulin bei Diabetikern, vor allem der Typ 2-Diabetiker, die mindestens 95 Prozent dieses Kollektivs ausmachen. Frühzeitige Lebensstiländerung mit mehr Sport und gesunder Ernährung, sowie die frühe Diagnostik und effizienten Therapie zeigen den Weg zur Vermeidung von Folgeschäden und nachhaltigen Gesunderhaltung.
Besonders die mikro- und makrovaskulären Folgen des hohen Blutzuckers und der starken Blutzuckerschwankungen sind als Risiken für spätere schwerwiegende Erkrankungen bekannt. Sind die Versorgungskanäle beschädigt, ist eine funktionierende Ernährung der Zellen ebenso wenig effizient wie der Abtransport der Stoffwechsel-Abbauprodukte. Das zu versorgende Gewebe und die Organe leiden unter Sauerstoff- und Nährstoffnot, werden dabei aber gleichzeitig überschwemmt von toxischen Abbauprodukten. Darunter leiden Funktion und Aufgaben der unterschiedlichen Gewebe, und immer gravierendere Schäden stellen sich mit der Zeit ein.
In unterschiedlichen Studien zur Prävention und Therapie ist nachgewiesen, dass die rechtzeitige Therapie mit Insulin diese Entwicklung bremsen oder sogar ganz aufhalten kann.
Bereits mit den ersten Veränderungen des Zuckerstoffwechsels und der Insulinresistenz, zu einem Zeitpunkt, den der Arzt noch als Prädiabetes bezeichnet, entwickelt sich schon ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei den Betroffenen. Wird Insulin bereits zu diesem Zeitpunkt der gestörten Glukosetoleranz angewendet, kann langfristig eine deutliche Verminderung der makrovaskulärenm Schädigungen erreicht werden, so eine große Studie (ORIGIN).
Inzwischen wurde eine Subgruppe dieser Studie untersucht, um festzustellen, wie sich das Risiko für eine Herz-Kreislauferkrankung und das Risiko zu sterben in dieser Gruppe darstellte. Es wurde aus Untersuchungen mit Nicht-Diabetikern bekannt, dass diese Risiken an der Griffstärke der Patienten gut einschätzbar ist. Je fester ein Händedruck bei einem Herz-Kreislaufpatienten ausfällt, umso geringer ist sein Risiko für die Gesamt- und die Herz-Kreislaufsterblichkeit. Dieser Zusammenhang ist bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern.
Zurück zur frühzeitigen Umstellung auf eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung, bei Diabetikern auch die rechtzeitige Insulintherapie gibt den Betroffenen eine mittel- und langfristig hohe Sicherheit vor den kardiovaskulär bedrohlichen Ereignissen. Damit geht auch eine Verminderung von großen Blutzuckerschwankungen einher, und es schützt vor Unterzuckerungen oder stark erhöhten Blutzuckerspiegeln wegen großer Schwankungen der Blutglukose.
Je länger ein Diabetiker Herz-Kreislaufgesund bleibt, umso höher ist seine Lebensqualität. Bleiben Sie also ein „Gesunder Diabetiker“!